Newsletter Ausgabe 16/Dezember - 2021

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Wir bemühen uns den Newsletter auf unserer Homepage möglichst barrierefrei zu gestalten, falls dies doch nicht der Fall sein sollte, freuen wir uns sehr über Ihre Rückmeldungen dazu, damit wir es in Zukunft besser machen können. Vielen Dank. 

Wir freuen uns über die Beteiligung und das Interesse an unserem gemeinsamen Anliegen der Antidiskriminierungsarbeit. Viel Spaß beim Lesen! 

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Themen in diesem Newsletter:

  • Die Kampagne ZusammenWachsen in Mittelhessen ist gestartet 

  • Regionales Beratungsangebot des Antidiskriminierungsvereins Mittelhessen startet

  • AdiNet Buchempfehlung

  • Am 4. Januar ist Welt-Braille-Tag

  • Die neue Website der hessischen Antidiskriminierungsstelle ist online!

  • Veranstaltungshinweise und weitere Informationen

  • ...

 

Bericht aus Mittelhessen - Die Kampagne ZusammenWachsen in Mittelhessen ist gestartet

Mit der Diversity-Kampagne will das AdiNet Mittelhessen und die Stabsstelle Antidiskriminierung, Integration und Teilhabe des Landkreises Gießen zusammen mit Netzwerkpartner*innen das Bewusstsein für Vielfalt als Chance und Potenzial für die Gesellschaft stärken. Es soll die Region Mittelhessen als weltoffene Region aufzeigen in der kein Platz für Diskriminierungen aber viel Platz für unsere Unterschiedlichkeit ist. Wir wollen damit zeigen, dass die Menschen immer mehr verbindet als sie trennt – unabhängig von geschlechtlicher Identität, ethnischer Zugehörigkeit, Hautfarbe, rassistischen Zuschreibungen, physischen und geistigen Fähigkeiten, sexueller Identität, Religion, Weltanschauung, Lebensalter und sozialer Zugehörigkeit.

Weiterhin wollen wir unser Augenmerk auf die verbindenden Elemente unserer zwischenmenschlichen Beziehungen legen und nicht auf die vermeintlichen Unterschiede, die unsere Gesellschaft spalten und trennen.

Der Kampagne liegt ein horizontaler Ansatz zugrunde, das heißt es werden alle potentiellen Diskriminierungsmerkmale aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) berücksichtigt. Gemeinsam sind wir so in der Lage, auf die bestehenden Diskriminierungen verstärkt aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren, sodass diese nicht unbemerkt fortgeführt werden können.

Der Diversity-Ansatz nimmt alle genannten Dimensionen in den Blick und ermöglicht es dadurch, Mehrfachzugehörigkeiten von Personen als Potenziale zu erkennen. Mehrfachzugehörigkeit bedeutet, dass wir als Person immer auch eine Herkunft, ein Alter, eine Hautfarbe, einen Körper mit einer bestimmten Befähigung oder Beeinträchtigung, eine (oder mehrere) geschlechtliche Identität(en) oder Zugehörigkeiten haben. Und damit von mehreren Diskriminierungsformen betroffen sein können. Gleichzeitig sensibilisiert der Diversity-Ansatz für Diskriminierung im Zusammenhang mit Mehrfachzugehörigkeiten.

Der Abbau von Diskriminierung und die Förderung von Chancengleichheit sind dabei die zentralen Ziele.

Gerne möchten wir die Kampagne im nächsten Jahr weiter ausweiten und noch mehr Menschen porträtieren um so noch mehr Menschen aus Mittelhessen und deren Vielfalt zu zeigen. Wenn du Interesse hast mitzumachen, dann melde dich gerne bei uns unter info@adinet-mittelhessen.de!

Zusätzlich zur Kampagne haben wir, in Kooperation mit unseren Netzwerkpartner*innen, die Broschüre "Das ABC der Vielfalt" erstellt. Hier werden Begriffe wie Chancengleichheit, Empowerment oder FLINTA* erklärt. Barrierefrei ist die Broschüre als Glossar auf der Website zu finden und im kommenden Jahr auch als PDF und in gedruckter Form. 

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Models, Netzwerkpartner*innen und helfenden Händen fürs Mitmachen und für die spaßige und erfolgreiche Zusammenarbeit!

Hier geht's zur Kampagne!

 

Vorstellung von...

Gut beraten in Fällen von Diskriminierung
Regionales Beratungsangebot des Antidiskriminierungsvereins Mittelhessen startet

Diskriminierung ist für viele Menschen Alltag. Forschungsergebnisse zeigen, dass sich aber nur die wenigsten dagegen wehren. Das kann sich ändern, wenn Menschen sich beraten lassen und begleitet werden. Unterstützung wurde von einzelnen Betroffenen-Organisationen angeboten, spezielle und themen- oder merkmalsübergreifende Beratungsstellen zu dem Thema waren bislang allerdings dünn gesät – bis vor kurzem wurden Betroffene nur in Frankfurt oder Kassel fündig.

Um das Thema auch in unserer Region verstärkt zu bearbeiten, hatte sich im Jahr 2019 der Verein „Antidiskriminierung Mittelhessen e.V.“ gegründet. Eines der Vereinsziele wird nun Realität: „Dafür haben wir lange gearbeitet“, erklärt Claus Schäfer, Vorsitzender des Vereins. Er ergänzt „wir haben mit vielen Akteur*innen, darunter vier mittelhessische Kommunen, verschiedenste Vereine der Zivilgesellschaft und Privatpersonen, den Verein gegründet, zusammen mit den vier Kommunen Mittel der Interkommunalen Zusammenarbeit des Landes eingeworben und etablieren nun unser regionales, mobiles Beratungsangebot.“

Ansprechperson für die Beratung ist Leila Seidel. Leila Seidel ist Kulturwissenschaftlerin, hat sich seit vielen Jahren beruflich und fachlich mit Diskriminierungserfahrungen, mit der Sensibilisierung für Diskriminierungen und mit dem Empowerment von Betroffenen beschäftigt. Aktuell absolviert sie berufsbegleitend eine Fortbildung zur „Antidiskriminierungsberater*in“ beim Antidiskriminierungsverband Deutschland. „Zu uns können Menschen kommen, die z.B. aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechtes, ihrer sexuellen Orientierung oder einer Behinderung Benachteiligungen erfahren – etwa bei der Jobsuche, auf dem Wohnungsmarkt, bei Käufen oder der Nutzung von Dienstleistungen. Wir hören genau hin, was sich die Betroffenen wünschen und zeigen auf, was rechtlich und praktisch möglich ist“ erläutert sie.

Ab sofort können sich Betroffene in Sprechstunden in Gießen und in Marburg an Leila Seidel wenden. Feste Sprechstundentermine:

Gießen: Walltorstraße 3, montags von 10 – 13 Uhr
Marburg: Biegenstraße 22, mittwochs 14 – 17 Uhr
Wegen der aktuellen Pandemielage wird möglichst um Voranmeldung für die festen Sprechstundenzeiten gebeten.
Weitere Termine der mobilen Beratung sind außerdem nach Vereinbarung und bei Bedarf an anderen Orten möglich.

Kontakt:

E-Mail: seidel@antidiskriminierung-mittelhessen.de
Tel.: +49 1575 2984432

Der Verein und das Angebot sind in wichtige Kooperationen eingebunden. Das Beratungsangebot wird mit dem Beratungsnetzwerk ADiBe Hessen und der Projektstelle Antidiskriminierungsarbeit und –beratung der Universitätsstadt Marburg, die beide kürzlich ihr Angebot in Marburg etabliert hatten, koordiniert. Deutlich wird das auch am Sitz der Beratungsstellen, gemeinsam mit ADiBe wird ein Raum von Rechte behinderter Menschen - rbm gGmbH/ADiBe in der Biegenstraße in Marburg genutzt. Demnächst wird ein gemeinsamer Flyer zur Vorstellung der Angebote erscheinen. Die Vernetzung mit weiteren Organisationen der Zivilgesellschaft ist über das Antidiskriminierungsnetzwerk (AdiNet) Mittelhessen gewährleistet.

Hier geht's zum Zeitungsartikel.

 

"Die AdiNet Buchempfehlung"

In unserer Rubrik "Die AdiNet Buchempfehlung" stellen wir jeden Monat ein anderes Buch vor, mal älter, mal brandneu aber auf jeden Fall ein wichtiges Werk für die aktuellen Debatten.

Radikale Zärtlichkeit – Warum Liebe politisch ist
Şeyda Kurt  

„Dieses Buch gründet auf einem Unbehagen.“ Das ist der erste Satz meines Buches. Und dieses Unbehagen begleitet mich über 256 Seiten. Es ist ein Unbehagen über die konventionellen Wahrheiten der (romantischen) Liebe, über traditionelle Konzepte von Familie und Freund*innenschaft. In Radikale Zärtlichkeit nehme ich Liebesnormen im Kraftfeld von Patriarchat, Rassismus und Kapitalismus auseinander – und erforsche anekdotisch, entlang meiner eigenen Biografie, wie traditionelle Beziehungsmodelle in die Schieflage geraten, sobald sicher geglaubte Familienbande zerbrechen und hergebrachte Wahrheiten in Zweifel geraten.
Zurück bleiben Fragen: Wie wollen wir lieben? Wen und wie viele? Wie kann er aussehen, ein radikaler Neuentwurf der Liebe? Oder sollten wir uns gleich von diesen mystischen fünf Buchstaben verabschieden? Wie können Menschen sich gemeinsam gegen Diskriminierung und Gewalt in unserer Gesellschaft behaupten – als Partner*innen, (selbstgewählte) Familie und Freund*innen? Auf welche Weise formten Philosophien der Aufklärung unseren Blick aufeinander? Was hätte Karl Marx über die romantische Liebe gesagt? Und was denkt die marxistische Feministin Silvia Federici heute? Gibt es so etwas wie technologische Zärtlichkeit? Welche medialen Repräsentationen brauchen wir für eine Vielfalt von Zärtlichkeit?

In Radikale Zärtlichkeit werfe ich einen Blick auf die Geschichte rassistischer, kolonialer, antisemitischer, hetero- und cis-sexistischer Normierungen unseres intimen Miteinanders. Und ich werfe einen Blick nach vorne und frage nach den Visionen und Utopien einer radikalen Zärtlichkeit als ein Programm der Gerechtigkeit und Solidarität.

Hier geht's zur Website. 

 

Reichspogromnacht: 9./10.11.1938

Am 4. Januar 1809 wurde Louis Braille geboren. Im Alter von nur 16 Jahren erfand er die Blindenschrift, die deshalb auch "Brailleschrift" genannt wird. Ihm zu Ehren hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 2018 den 4. Januar zum Internationalen Welt-Braille-Tag erklärt. Der Aktionstag macht auf die zentrale Bedeutung der Blindenschrift und die Situation blinder und stark sehbehinderter Menschen aufmerksam.

Für blinde Menschen bedeutet die Brailleschrift Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Deshalb engagiert sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) auf vielfältige Weise für die Förderung und Verbreitung der Blindenschrift. Auf Initiative des DBSV zählt die "Verwendung und Weitergabe der Brailleschrift in Deutschland" seit März 2020 zum Immateriellen Kulturerbe.

Für weitere Infos hier klicken.

 

Die neue Website der hessischen Antidiskriminierungsstelle ist online!

Auf unserer neuen Website können sich einen Überblick über unsere Angebote verschaffen und erfahren mehr über die Arbeit der Antidiskriminierungsstelle im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration!

Hier geht's zur Website.

Stellenausschreibung LIBS – Lesben Informations- u. Beratungsstelle e.V.

sucht ab 01.02.2022.eine lebensweltorientierte Person, die in dem hessenweiten Projekt
„Erweiterung der Beratung auf die Schwerpunkte bisexuelle Frauen* und non-binäre
Personen“ mitarbeiten möchte. Ganz konkret suchen wir eine Person mit (angestrebter) Qualifikation in der psychosozialen Beratung und Selbst-Positionierung im lesbischen / bisexuellen Spektrum. Das Projekt verfolgt das Ziel, sich verstärkt und landesweit den Bedarfen bisexueller Frauen* und non-binärer Personen zuzuwenden.
Die Teilzeitstelle im Rahmen von 25 bis 30 Wochenstunden umfasst:

  • Psychosoziale Beratung
  • Entwicklung und Durchführung von digitalen und Vor-Ort-Angeboten für bisexuelle Frauen*
  • Entwicklung und Durchführung von Fachveranstaltungen zum Thema Bisexualität
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Landesweite Vernetzungsarbeit
  • Mitarbeit in Fachgruppen/Gremien und Kooperationen mit anderen Organisationen

Sie bringen mit

  • Erfahrung und (angestrebte) Qualifikation in der psychosozialen Beratung
  • Fachliche Erfahrung oder Bereitschaft zur professionellen Auseinandersetzung mit weiblicher Bisexualität
  • Vernetzungs- und Organisationsfähigkeit
  • Interesse und Freude an der Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen
  • Kompetenter Umgang mit den Standard MS-Office-Programmen und digitalen Medien
  • Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit und Eigenverantwortlichkeit Wir bieten
  • Bezahlung nach TVÖD-SUE
  • Mitarbeit in einer Einrichtung mit feministischem Anspruch
  • Selbständige Projektarbeit mit Anbindung an die Beratung und das Gesamt-Team
  • Supervision
  • Die Stelle ist projektbezogen befristet, zunächst auf 1 Jahr.


Das Projekt wird gefördert vom Hess. Ministerium f. Soziales und Integration im Rahmen des APAV (Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt Hessen), die Stellenzusage hängt von der Bewilligung ab.
Bewerbungen bitte schriftlich – gern per Mail – info@libs.w4w.net oder LIBS e.V., Alte Gasse 38, 60313 Frankfurt am Main

 

taz-Podcast „Weißabgleich“

Die Frage „Woher kommst du eigentlich?“ ist ein Klassiker in der Rassismus-Diskussion. Während viele Menschen mit Migrationsgeschichte sie als verletzend und ausgrenzend wahrnehmen, beharren viele Menschen ohne Migrationsgeschichte oft darauf, dass hinter der Frage nur einfaches Interesse steht. 

Das aktuellste Beispiel war die Literaturkritikerin Elke Heidenreich. Bei Markus Lanz redete sie sich Mitte Oktober darüber in Rage, dass neuerdings alle angeblich so schnell beleidigt seien, wenn sie frage, woher einer komme, zum Beispiel der „dunkelhäutige Taxifahrer“.

Die taz-Redakteurinnen Lin Hierse und Malaika Rivuzumwami sind diese Frage leid. Seit ihrer Kindheit werden sie ständig nach ihrer Herkunft gefragt. Und nicht nur das: Wehren sie sich, kriegen sie öfters zu hören „Darf man nicht mal mehr fragen, woher jemand kommt?“. Dabei finden Hierse und Rivuzumwami die Frage an sich gar nicht so schlimm. Meist ist es der Kontext, der die Frage zu einer herablassenden macht.

Woran liegt es, dass viele so sehr an dieser Frage festhalten? Und wie gehen wir damit um? Sollte die Fragerei einfach „verboten“ werden? Oder kann diese Frage nicht auch verbindend statt ausgrenzend sein?

Hier geht's zum Podcast.

 

 

Anti-Schwarzer Rassismus in Deutschland weit verbreitet - Vorstellung der Ergbnisse der Studie #Afrozensus 2020

Fast 6.000 Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Menschen in Deutschland nahmen an der Online-Umfrage #Afrozensus teil. Damit liegen nun erstmals umfassende Daten zu ihren Lebensrealitäten, Rassismuserfahrungen und Engagement vor. Die Ergebnisse des #Afrozensus deuten darauf hin, dass Anti-Schwarzer Rassismus (ASR) in Deutschland weit verbreitet und in Institutionen verankert ist. Kriminalisierung, Exotisierung und Sexualisierung sind nur drei der zahlreichen Muster, durch die sich Anti-Schwarzer Rassismus auszeichnet und die viele Befragte erleben. Um Anti-Schwarzen Rassismus im Ansatz zurückzudrängen, ist deshalb ein Fokus auf das Empowerment Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen notwendig.

Die Umfrage lief vom 20.Juli bis 06. September 2020.

Der Bericht steht auf https://afrozensus.de zum Download zur Verfügung.

 

Sexualitäten und Geschlechtsidentitäten in der Migrationsgesellschaft

Die eigene Sexualität und die Geschlechtsidentität sind ein wichtiger Teil des eigenen Identitätsbildungsprozesses. Jedoch kann dieser Prozess gerade im jugendlichen Alter gestört werden. Jugendliche, die sich selbst nicht in die binären Geschlechtskategorien einordnen wollen, erleben häufig, dass ihre Sexualität und ihre Geschlechtsidentität in Frage gestellt werden und sie sich dafür rechtfertigen müssen. In diesem Reader liegt der Fokus besonders auf jungen LSBTIQ* of Color.

Was machen solche Erfahrungen mit LSBTIQ* Jugendlichen? Wie gehen sie damit um? Welche Möglichkeiten der Unterstützung und Beratung können sie wahrnehmen? Der Reader beleuchtet diese Fragestellungen aus verschieden Perspektiven und zeigt auf, wie die Jugend(verbands)arbeit jugendliche LSBTIQ* of Color dabei unterstützen kann, den Prozess der Entwicklung der eigenen Sexualität und Geschlechtsidentität zu begleiten.

Gleichzeitig zeigt der Reader auf, an welchen Stellen eine größere Sensibilisierung im Umgang mit Sexualitäten und Geschlechtsidentitäten im Kontext der Migrationsgesellschaft stattfinden muss. Denn junge LSBTIQ* of Color erleben oft eine Mehrfachdiskriminierung in unserer Gesellschaft. Nicht nur ihre Sexualität und Geschlechtsidentität wird hinterfragt, auch ihre vermeintliche Herkunft müssen sie ständig erklären. Deshalb ist eine intersektionale Sichtweise auf dieses Thema unumgänglich.

Umfassend kommen Praktiker:innen aus der Jugend(verbands)arbeit zu Wort, die Erfahrungsberichte im Umgang mit LSBTIQ* Jugendlichen in der Migrationsgesellschaft einfließen lassen. Ebenso sind Stimmen aus diversen Communitys im Reader vertreten.

Zentrale Begrifflichkeiten, wie LSBTIQ*, non-binary oder Cis-gender werden in einem Glossar erläutert.

Hier geh's zum Download.

 

Fachstelle Kinderwelten​ Kinderbücher, die Vielfalt repräsentieren

Vielfalt respektieren, Ausgrenzung widerstehen

Die Fachstelle hat den Ansatz Vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung für die Verhältnisse in Deutschland adaptiert und entwickelt ihn systematisch weiter. Der Ansatz wird verstanden als Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit: Jedes Kind hat das Recht auf Bildung und jedes Kind hat das Recht auf Schutz vor Diskriminierung. Der Ansatz verfolgt den Anspruch der Inklusion, Respekt für Verschiedenheit zu verbinden mit dem Nicht-Akzeptieren von Ausgrenzung und Diskriminierung. Seine Prinzipien geben Orientierung für inklusive pädagogische Praxis.

Hier geht's zur Website.

 

Veranstaltungshinweise und weitere Informationen:

  • Menschlichkeit in Krisensituationen

Digitaler vhsTalk mit Anna Tüne und Sven Görtz

„Sucht man nach Beispielen von „Best Practice“ in der Geschichte kommt man um Bulgarien in den 30er und 40er Jahren nicht herum.“ (https://www.topographiendermenschlichkeit.de/)

 Veranstaltung zur Ausstellung "Vom Scheitern eines anberaumten Massenmordes: Bulgarien 1934-1944" im vhs-Haus Lich (https://www.topographiendermenschlichkeit.de/bulgarien).

Sven Görtz begrüßt im vhsTalk die Kulturmanagerin und Schriftstellerin Anna Tüne aus Berlin. Im Verein "Courage gegen Fremdenhass e.V." verfolgt sie das Projekt "Topographien der Menschlichkeit". Die Reihe ist der Fähigkeit der Menschen gewidmet, sich auf die "richtige" Seite zu stellen, die Seite der Geschwisterlichkeit aller Menschen. Entstanden sind Ausstellungen und Dokumentationen, die sich mit menschlichem Verhalten, mit Rettungswiderstand in Krisensituationen auseinandersetzen.

Im vhsTalk wird sie einen Einblick in ihre Arbeit, aber auch in die Ausstellung "Vom Scheitern eines anberaumten Massenmordes: Bulgarien 1934-1944" mit Anna Tüne (Berlin) geben.

Eine Kooperation der vhs Landkreis Gießen mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, dem Stab 95 - Antidiskriminierung, Integration und Teilhabe des Landkreises Gießen und Courage gegen Fremdenhass e.V.

Mittwoch, 15. Dez. 2021, 20.15-21.30 Uhr, gebührenfrei

Anmeldung/Abmeldung bis 14. Dez. unter: https://www.vhs-kreis-giessen.de/index.php?id=87&kathaupt=11&knr=FJ0968115

Nach Anmeldung erhalten Sie den Zugangslink per E-Mail.

 

  • Ausstellung "I FEEL" macht Station im Rathaus

Die Wanderausstellung „I FEEL – Frauen auf der Flucht“ des Museum Friedland ist momentan zu Gast in Gießen. Die elf Gemälde umfassende Ausstellung setzt sich mit den Themen Flucht und Ankommen in Deutschland auseinander.

An jedem Kunstwerk arbeiteten zwei Künstler*innen: Eine Hälfte wurde von einer Frau gemalt, die ihre Heimat verlassen musste, die andere Hälfte von einem*r deutschen Künstler*in– mal gegensätzlich, mal komplementierend. Alle Bilder erzählen von Erfahrungen und Leid, aber auch Hoffnung, Aufbruch und Ankommen. Menschen mit und ohne Fluchterfahrung begegnen sich in der Kunst und finden eine gemeinsame Ausdruckform, die über die Grenzen von Sprachen, Religionen und Vorurteilen hinausgeht.

Ausstellung vom 06.12.2021 bis zum 28.01.2022
Atrium des Rathauses, Berliner Platz 1
Eintritt frei, zugänglich zu den Öffnungszeiten des Rathauses, keine Anmeldung erforderlich

Virtueller Durchgang durch die Ausstellung I FEEL

Tag der Migranten am 18.12.2021: Eröffnung der Ausstellung, Podiumsgespräch

Der 18. Dezember wurde von der UNO-Vollversammlung zum „Tag der Migranten“ erklärt. Auch in Gießen leben Menschen aus über 150 Nationen zusammen. Das Büro für Integration zeigt rund um diesen Tag die Wanderausstellung „I FEEL“, die um 18 Uhr im Atrium des Rathauses nochmal feierlich eröffnet wird.

Programm

18:00 Eröffnung und Begrüßung u.a. mit Stadträtin Astrid Eibelshäuser, Zeynal Sahin (Ausländerbeirat), Christian Blohm (Museum Friedland)

18:30 Vorstellung der Ausstellung Samah Al Jundi-Pfaff

19:00 Podiumsgespräch zu den Themen Kunst, Engagement und Wissen als Wege des Ankommens in Deutschland

Moderatorin: Alexandra Böckel (Gießener Freiwilligenzentrum)

Die Veranstaltung am 18.12. findet unter den Corona-Hygienregeln statt, es kann nur eine begrenzte Anzahl von Besucher*innen zugelassen werden. Eine Anmeldung ist erforderlich unter integration@giessen.de. Es gilt die 2G Regel und Maskenpflicht, nur Geimpfte und Genesene dürfen teilnehmen! Die Veranstaltung ist kostenlos.

 

  • Online-Vortrag mit anschließender Diskussion:AFGHANISTAN – Gescheiterte Intervention und humanitäre Krise. Vortrag und Diskussion mit Dr. Haqmal Daudzai

Wann? Donnerstag, 16. Dezember 2021, 19:00 – 21:00 Uhr.
Anmeldung bis zum 13. Dezember unter auslaenderbeirat@lkgi.de. Den Zugangslink erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung.

Der Kreisausländerbeirat und die Fachstelle für Demokratie und Toleranz des Landkreises Gießen setzen damit ihre Informations-Reihe zu Fluchtursachen in verschiedenen Ländern, aus denen Menschen zu uns kommen, fort.

Zum Inhalt unserer Veranstaltung:
Nach fast zwei Jahrzehnten Krieg unterzeichnete die Trump-Regierung im Februar 2020 ein Abkommen mit den Taliban, wonach die Truppen der USA und ihrer NATO-Verbündeten bis Mai 2021 Afghanistan verlassen sollten. Der Bedingungslose Abzug der US-amerikanisch-en/NATO-Truppen, darunter 1100 Bundes-wehr-Soldat*innen und der Fall Kabuls an die Taliban am 31.August dieses Jahres haben nicht nur eine menschliche Krise in dem Land verursacht, sondern auch viele Fragen aufgeworfen. Das Land ist laut Hilfsorganisationen mehr als drei Monate nach dem Abzug westlicher Truppen noch lange auf humanitäre Unterstützung angewiesen. Wieso ist die internationale Gemeinschaft nach zwanzig Jahren Militäreinsatz und humanitärem Aufbau gescheitert? Wie ist die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage in Afghanistan? Sind Demokratie und Frauenrechte noch zu retten und was sind mögliche Regierungsszenarien im Afghanistan der Zukunft? Erwarten Europa zunehmende Zahlen Geflüchteter aus Afghanistan?
Diese und andere Fragen wird der Referent in seinem Vortrag mit uns diskutieren.

Dr. Haqmal Daudzai
ist geboren und aufgewachsen in Afghanistan. Er hat an der Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt studiert und promoviert. Kürzlich wurde seine Promotionsarbeit im Barbara Budrich Verlag unter dem Titel "The State-Building Dilemma in Afghanistan" veröffentlicht. Haqmal Daudzai arbeitet als Migrationsberater beim Verband binationaler Familien und Partnerschaften und als Projektmanager für IPSO (International Psycho-Social Organisation) in Afghanistan.

 

Einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr!

Das Jahr 2021 neigt sich so langsam dem Ende zu und wir wünschen Ihnen und euch schöne Feiertage, einen schönen Ausklang des Jahres sowie einen guten Rutsch und entspannten Start ins neue Jahr!

Auch dieses Jahr ist wieder viel passiert. Trotz der pandemischen Lage, wurden zwei neue Antidiskriminierungs-Beratungsstellen etabliert, es konnten viele interessante Veranstaltungen online stattfinden, es fand reichlich bereichernder Austausch statt und unser Netzwerk konnte stetig wachsen. 

Wir danken Ihnen und euch fürs Mitmachen und freuen uns schon auf die gemeinsame Arbeit im nächsten Jahr. 

Alles Gute

das AdiNet-Team

Markéta Roska und Maren Ampt 

Ideen, Vorschläge, Informationen ...

Unser Netzwerk lebt von Ihrem Mitwirken. Lassen Sie uns gerne Ideen, Veranstaltungshinweise etc. zukommen. Wir wollen Sie und Ihre Projekte unterstützen, Ihre Reichweite erhöhen und vielleicht zuvor noch unbekannte Akteur*innen bekannt machen und vernetzen.