Coronavirus: Wie ansteckend ist eurer Rassismus?

Es war im Februar diesen Jahres als die ersten Meldungen über Erkrankungen durch den Coronavirus in China durch die deutsche Medienlandschaft geisterten in Verbindung mit entsprechend rassistisch-stigmatisierenden Schlagzeilen - die jetzt an dieser Stelle nicht noch einmal wiederholt werden sollen. Daraufhin erlebten als asiantisch gelesen Menschen in Deutschland eine Zunahme an Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismen.

Beispiele dieser Erfahrungen kommen in der hochinteressanten Gesprächsrunde KARAKAYA TALK zur Sprache. Ein Auszug aus dem Infotext zur Sendung: "Erst kürzlich musste Marvin, einer unserer Gäste, bei einem Interview im Berliner Zoo genau so was erleben. "Als ich zwei Mitarbeiter ansprach, traten sie zwei Schritte zurück und schauten irritiert," erzählt Marvin uns. Als der Mitarbeiter sich wortlos entfernte, fragte seine Kollegin ihn “Und, haste auch Angst, dich mit Corona anzustecken?” WTF!? Auch in der taz* berichtet Tanzlehrerin und Make-up Artist Sammi Yang, dass sie wegen ihrer chinesischen Migrationsbiographie nicht mehr zu ihrer Frauenärztin durfte. Warum? Weil die Praxis keine chinesischen Patient*innen mehr behandeln will. Für asiatisch gelesene Menschen sind Erfahrungen wie diese Grund genug, sich zu wehren – beispielsweise in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #IchbinkeinVirus." 

In den letzten zwei Monaten wurde medial auch gegen gesteuert und es kamen verschiedene asiatisch gelesene Menschen im Fernsehen in Infotainment-Zeiteinheiten zu Wort. In dieser Sendung kommen vier Asiatisch-Deutsche Gäste ausführlicher und klarer zu Wort. Stellvertretend für die vielen ohne Stimme. Viel Spass und Erkenntnisgewinn!

Karakaya Talk: Coronavirus - Wie ansteckend ist eurer Rassismus?

Die Gäste:

Lin Hierse, taz-Journalistin

Marvin Xin Ku, Journalist

Hazel, Bloggerin "Pocket Money"

Dirk, Editor für "Pocket Money"

Gastgeberin:

Esra Karakaya

 

P.S. 1: Mehr Informationen zum Thema finden sich auf der youtube-Seite von Karakaya Talk unter dem Stichwort "Quellen".

P.S. 2: Interessante Selbstorganisationen von asiatisch gelesenen Menschen in Deutschland: Das Bündnis auf der Online-Plattform Deutsche Asiaten, Make Noise (damn), die Vereine korientation e.V. und Reistrommel e.V.   Letztere ist die älteste noch existierende Selbstorganisation Asiatischer Menschen in Deutschland.