Glossar - V – Victim-Blaming

V – Victim-Blaming

Victim-Blaming wird in der deutschen Sprache auch als Täter*in-Opfer-Umkehr bezeichnet. Aufgrund des Verhaltens wird den Betroffenen die Schuld am Handeln der Täter*innen zugewiesen. Durch die Schuldzuweisung in Richtung der Betroffenen, entlasten sich die Täter*innen.

Victim-Blaming kann eine Strategie im Rassismus, bei der Ausübung körperlicher Gewalt oder von Narzisst*innen sein. Am häufigsten betroffen von Victim-Blaming sind jedoch FLINTA* im Kontext der sexualisierten Gewalt. Dies geschieht, wenn eine Person beispielsweise sexualisierte Gewalt erlebt und danach selbst dafür verantwortlich gemacht wird. Täter*innen lenken von sich ab, indem sie auf den Kleidungsstil der Betroffenen verweisen (kurzer Rock oder tiefer Ausschnitt) oder auch, dass die Betroffenen nicht deutlich Nein gesagt haben.

Bei Victim-Blaming handelt es sich nicht nur um eine unmoralische Verteidigungsstrategie, sondern auch um ein gesellschaftliches Problem. Es zeigt die weiterhin vorhandenen Hierarchien zwischen den Geschlechtern und die massiven Einschnitte in die Gleichberechtigung auf. FLINTA* werden weiterhin dazu angehalten, sich bedeckt zu kleiden, nicht im Dunkeln alleine nach Hause zu laufen oder Pfefferspray bei sich zu tragen.

Anstatt, dass weiblichen* Personen beigebracht wird, sich vor sexualisierter Gewalt zu schützen, sollte Täter*innen beigebracht werden, keine sexualisierte Gewalt auszuüben[1].

 

[1] www.rightmart.de/strafrecht/victim-blaming;www.frauenseiten.bremen.de; riseandrevolt on Instagram